„Schlangenfresserei“ – Kleinkrieg und Männlichkeiten im Österreich der 1960er-Jahre

Das Keuchen beginnt leise, sodass es den Fernsehsprecher nicht übertönt – Bildschnitt – ein Soldat plagt sich schwer bepackt und laut keuchend einen Hang hinauf. Die Anstrengung verzerrt ihm das Gesicht bis er schließlich mit einem gekeuchten „Scheiße“ aus dem Bildausschnitt tritt.

Screenshot aus der ORF-Reportage „Ranger: Die raue Elite“ vom 27. August 1969. Quelle: ORF-Archiv.

Gekonnt, wenn auch nicht subtil schlagen die Reporter Ortwin Kirchmayr und Martin Wolf so den Ton an, der die ORF-Reportage „Ranger: Die raue Elite“ vom 27. August 1969 bestimmen wird.[1] Es geht um „den umstrittensten Truppenteil des österreichischen Bundesheeres […] [die] sogenannten Jagdkommandos“.[2]

Die Reportage ist Teil des im Jahr 2018 online gestellten ORF Archivs zum Thema „Bundesheer“, das der Zeitgeschichte und der Politikwissenschaft neue Zugänge und Möglichkeiten zur Erforschung der Zweiten Republik eröffnet. Anhand dieser Reportage über die sogenannte „Jagdkampf-“ beziehungsweise Kleinkriegsausbildung Ende der 1960er-Jahre soll im Folgenden demonstriert werden, wie eine neue Form militärischer Männlichkeit die bis dahin enge Verzahnung militärischer und staatsbürgerlicher Männlichkeiten zum Gegenstand einer öffentlichen Debatte machte.[3]

Der Kleinkrieg als neue Art der Landesverteidigung

Seit der Gründung des Bundesheeres war seine Finanzierung ein konstanter Konfliktpunkt. Angesichts der konstant knappen Mittel regten einige Offiziere ein Umdenken an: Anstatt mehr Geld zu fordern, um eine Armeestruktur aufrechtzuerhalten wie sie sich größere und finanzkräftigere Staaten leisten konnten, sollte das österreichische Bundesheer sein Landesverteidigungskonzept den finanziellen Gegebenheiten anpassen.[4]

Screenshot aus der ORF-Reportage „Ranger: Die raue Elite“ vom 27. August 1969. Quelle: ORF-Archiv.

Als relativ kostengünstige Alternative zum bisherigen Landesverteidigungskonzept, das auf Grenzbefestigungen und einer konventionellen Armee aufbaute, propagierten Offiziere wie Erwin Jetzl, Otto Heller und Emil Spannocchi den Kleinkrieg: Guerillaartig geführte Kämpfe könnten die technische und zahlenmäßige Überlegenheit eines Feindes aushebeln, ohne mit dem teuren Wettrüsten mithalten zu müssen.[5] Landesverteidigungsminister Prader lehnte es jedoch zunächst ab, diese Art der Kriegsführung zur Grundlage der Landesverteidigung zu machen.[6]

1969, als die ORF-Reportage ausgestrahlt wurde, war die Rolle des Kleinkriegs innerhalb des Bundesheeres noch immer nicht entschieden. Offiziere des Bundesheeres reisten seit den frühen 1960er-Jahren in die USA, um dort an der Militäreinrichtung Fort Bragg in „Special Warfare“ und „Special Forces“ ausgebildet zu werden.[7] Die ersten Kurse des Bundesheeres fanden 1963 und 1964 mit wehrpflichtigen Maturanten statt, die sich freiwillig für eine längere Dienstzeit verpflichtet hatten.

Dieses Ausbildungsprogramm sollte Ende der 1960er-Jahre als Alternative zum bisherigen Landesverteidigungskonzept ausgeweitet werden. Daher geriet es 1969 in den Blick der ORF-Journalisten. Die Einführung einer neuen Taktik im österreichischen Bundesheer stellte (zumindest für die ORF-Reporter) die gesellschaftliche Rolle des Bundesheeres fundamental in Frage. Denn die sogenannte „Ranger“-Ausbildung vermittle den jungen Männern eine ‚falsche‘ militärische Männlichkeit und erzöge sie dadurch auch nicht zu ‚richtigen‘ Staatsbürgern.

Militärische und staatsbürgerliche Männlichkeit

Diese Verzahnung von militärischer und staatsbürgerlicher Männlichkeit lässt sich bereits im 19. Jahrhundert beobachten, als verschiedene europäische Staaten die allgemeine Wehrpflicht einführten,[8] und sie war auch im Wehrgesetz von 1955 angelegt. Gemeinsam mit dem Staatsvertrag und dem Neutralitätsgesetz gliederte es das neu geschaffene Bundesheer in die demokratischen Strukturen der Zweiten Republik ein und bildete die Grundlage für das Konzept des Soldaten als „Staatsbürger in Uniform“.[9] Soldaten besaßen nicht nur das Wahlrecht, sondern wählten nun auch heeresintern sogenannte „Soldatenvertreter“. Somit wurden zu Beginn der Zweiten Republik demokratische Praktiken auch in der Armee verankert und Julius Raab, erster Bundeskanzler der Zweiten Republik, maß dem Wehrdienst insbesondere als „erzieherisches Werkzeug für die Jugend“ Bedeutung bei.[10]

Bundesheerparade am 27. April 1965. Quelle: VGA, ÖeNB E2/85.

Diese pädagogische Funktion des Heeres war außerdem Teil der „geistigen“ Komponente des Landesverteidigungskonzepts. Eine entsprechende Erziehung sollte die Wehrpflichtigen zur Verteidigung Österreichs im Verteidigungsfall motivieren. Die Vermittlung österreichischer Geschichte und politischer Bildung sollte in den männlichen Staatsbürgern eine positive Einstellung zu den demokratischen Strukturen der Zweiten Republik sowie Patriotismus und ein Gefühl sozialer Zugehörigkeit zur österreichischen ‚Nation‘ wecken.

Dies sollte zum einen in den Schulen, zum anderen in der staatsbürgerlichen Erziehung und Traditionspflege des Bundesheeres geschehen,[11] der man zusprach, „überzeitliche geistig-ethische Werte eines der europäischen Geisteswelt und den Besonderheiten des Österreichischen Raumes entsprechenden Soldatentums“ zu vermitteln. Diese Zuschreibung konnte jedoch nur durch eine spezifische Konstruktion der Geschichte des Bundesheeres erreicht werden: „Nur die ehemaligen österreichisch-ungarischen Streitkräfte – die ‚Alte Armee‘ – und das Bundesheer der Ersten Republik [kam dafür] in Betracht“.[12] Die Beteiligung der österreichischen Bevölkerung am nationalsozialistischen Krieg und den damit verbundenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit blieb hingegen gezielt ausgeblendet.[13]

Die Erziehung der Rekruten umfasste daher nicht nur eine militärische Ausbildung, sondern auch eine staatsbürgerliche Erziehung, die den jungen Männern demokratische Werte und ein österreichisches Nationalgefühl vermitteln sollte. Insofern lässt sich das Bundesheer der Zweiten Republik auch als Institution des ‚nation building‘ untersuchen, das eng mit Vorstellungen von ‚Männlichkeit‘ verbunden war. Staatsbürgerliche und militärische Männlichkeit waren daher in den 1950er- und 1960er-Jahren diskursiv eng miteinander verwoben. Marion Löffler fasst diese politischen Bestrebungen der unmittelbaren Nachkriegszeit, das Bundesheer durch seine rein defensive Rolle zu legitimieren und gleichzeitig eine nationale Identität als ‚friedliebendes Volk‘ zu konstruieren, mit dem Begriff der „neutralen Männlichkeit“.[14]

Screenshot aus der ORF-Reportage „Ranger: Die raue Elite“ vom 27. August 1969. Quelle: ORF-Archiv.

Kleinkrieg als Problemfall militärischer Männlichkeit

Diese Verwobenheit militärischer und staatsbürgerlicher Männlichkeiten geriet für die ORF-Journalisten jedoch durch die Kleinkriegsausbildung in Gefahr. Bereits in der Eröffnung des Fernsehbeitrages heißt es, dass es das primäre Ziel der Ausbildung sei, den Männern beizubringen, „so rasch, so lautlos und so kräftesparend wie möglich zu töten“.[15] Ein solches rein utilitaristisches Verständnis von militärischer Männlichkeit vermittle den Rekruten die falschen Werte: „[F]ür die Kommandotruppen sind Ritterlichkeit und Ehre leere Worthülsen.“[16] Auf diese Weise untergrabe die Ausbildung zur unkonventionellen Kriegsführung die Erziehung der Rekruten zu ‚ordentlichen‘ Staatsbürgern. Stattdessen habe sie die „Erziehung zum automatischen Killer“ zum Ziel.[17]

Diese Frage entgrenzter militärischer Gewaltausübung kam bereits zur Sprache, als der Fernsehsprecher zu Beginn des Beitrages darauf hinwies, dass das Bundesheer nun jene Taktiken einübte, die während des Zweiten Weltkrieges von Partisanen verwendet worden waren.[18] Eine solche Art der Kriegsführung werde, so die Journalisten, auch heeresintern als „Indianerspielerei“ und „Schlangenfresserei“ kritisiert.[19] Mit rassistischen Untertönen kam hier zur Sprache, ob man mit dieser Art der Kriegsführung nicht überhaupt den Boden ‚weißer‘ Zivilisation verlasse.

Heeressport- und Nahkampfschule, 19.11.1963. Foto: Albert Hilscher. Quelle: ÖeNB/Hilscher, OEGZ/H12365/2.

Integration des Kleinkrieges und Pluralisierung militärischer Männlichkeiten

Die Einführung des Jagdkampftrainings im Bundesheer bedeutete eine Pluralisierung militärischer Männlichkeiten, die zunächst als Bruch mit der Tradition des „Staatsbürgers in Uniform“ gesehen wurde. Der Kleinkrieg setzte sich schließlich nicht als prinzipielle Form der Landesverteidigung durch. Im 1975 ausgearbeiteten neuen Konzept der „umfassenden Landesverteidigung“ bekam der Kleinkrieg nur eine unterstützende Rolle zugewiesen.[20]

Allerdings vollzog das Bundesheer in den folgenden Jahren und Jahrzehnten eine erfolgreiche Umdeutung der Jagdkampfausbildung. Anstatt für die Zwecke der Landesverteidigung eine größere Anzahl Wehrpflichtige mit den Grundprinzipien des Kleinkriegs vertraut zu machen, wurde die Ausbildung nun endgültig auf spezialisierte Einheiten beschränkt. Eine solche Einhegung der neuen militärischen Männlichkeit erlaubte allerdings zugleich ihre Umdeutung zu Eliteeinheiten: „Die Härtesten werden Ranger“ heißt es in einem Plakat aus dem Jahr 1973. Das Bundesheer erwies sich so als erstaunlich flexibel bei der Integration dieser neuen militärischen Männlichkeit.

Maturanten wollen länger im Bundesheer bleiben – Basisausbildung zur Führungskraft im Österreichischen Bundesheer, 1973. Plakat: Franz Stierschneider. Quelle: ÖeNB, PLA16730423.

Ausblick

Mit ihrer Kritik am Kleinkriegstraining warfen die Journalisten ein Schlaglicht auf die Rolle des Militärs in der Transformation des Verhältnisses zwischen Militär und Gesellschaft. Die normative und diskursive Verzahnung von staatsbürgerlicher und militärischer Männlichkeit verlor an der Wende der 1960er zu den 1970er-Jahren an gesellschaftlicher Anerkennung. Fast zur gleichen Zeit gab der ORF mit einer eigenen Diskussionsrunde der Debatte um die Ablehnung des Wehrdienstes und militärischer Gewaltausübung aus moralischen und religiösen Gründen Raum.[21]

Mithilfe des ORF-Archivs zum Thema „Bundesheer“ können so Fragestellungen verfolgt werden, die bisher vor allem für die Armeen des 19. Jahrhunderts erforscht wurden: Welche Bedeutung spielte die Armee bei der Herausbildung nationaler Zugehörigkeiten? Welche Vorstellungen von Männlichkeiten wurden den Männern im Zuge ihrer militärischen Ausbildung und ihres Dienstes vermittelt? Und: Nahmen diese Geschlechternormen eine kulturell hegemoniale Stellung ein?

Thomas Rohringer

Anmerkungen

[1] Ranger: Die raue Elite, ORF 27.8.1969, ca. Min. 1:35, online unter: https://tvthek.orf.at/history/Die-Geschichte-des-Bundesheers/7143461/Ranger-Die-raue-Elite/5086879 (01.01.2020

[2] Ranger: Die raue Elite, ORF 1969, ca. Min. 1:23 bis 1:27.

[3] Ich verstehe Männlichkeit (ebenso wie Weiblichkeit) als sozial konstruierte und historisch wandelbare Vorstellung davon, was als männlich (beziehungsweise weiblich) identifiziert, idealisiert und problematisiert wird. Dabei koexistieren oftmals mehrere Formen von Männlichkeit (und Weiblichkeit), wobei die Männer, denen diese Männlichkeiten zugeschrieben werden (oder die sie für sich beanspruchen) zueinander und zu Frauen in Machtverhältnissen stehen. So unterscheidet Raewyn Connell zwischen einer hegemonialen Männlichkeit und weiteren marginalisierten, komplizenhaften und untergeordneten Männlichkeiten. Connell, Raewyn W.: Der gemachte Mann, Wiesbaden 5/2015; für eine kritische Weiterentwicklung siehe: Hearn, Jeff: From Hegemonic Masculinity to the Hegemony of Men, in: Feminist Theory 5 (2004), 1, 49–72.

[4] Fortunat, Viktor: Forderung an die militärische Landesverteidigung Österreichs in Gegenwart und Zukunft, zit. n.: Corrieri, Peter: Der Brief der 1700. Demokratischer Offizierswiderstand gegen politischen Populismus 1970/71, Wien 2013, Faksimile 7, 262–271.

[5] Pleiner, Horst: Strategisches Denken im Alpenraum aus österreichischer Sicht von 1955 bis in die Gegenwart, in: Krüger, Dieter/Schneider, Felix (Hg.): Die Alpen im Kalten Krieg. Historischer Raum, Strategie und Sicherheitspolitik, München 2012, 131–157.

[6] Ebd., 141 f. Horst Pleiner beruft sich hier auf eine persönliche Aussage von Emil Spanocchi und bleibt eine genaue Jahresangabe schuldig.

[7] ÖStA, AdR, BMLV 320.405/1963; ebd., 332.747/1963.

[8] Frevert, Ute: Die kasernierte Nation. Militärdienst und Zivilgesellschaft in Deutschland, München 2001; Hämmerle, Christa, 2004: Die k. (u.) k. Armee als ›Schule des Volkes‹? Zur Geschichte der Allgemeinen Wehrpflicht in der multinationalen Habsburgermonarchie (1868–1914/18), in: Jansen, Christian (Hg.): Der Bürger als Soldat. Die Militarisierung europäischer Gesellschaften im langen 19. Jahrhundert, ein internationaler Vergleich, Essen 2003, 175–213.

[9] o. A.: Handbuch für den österreichischen Soldaten, Wien 1962, 17.

[10] zit. n. Rauchensteiner, Manfried (Hg.): Das Bundesheer der Zweiten Republik. Eine Dokumentation, Wien 1980, 41 f.

[11] Strigl, Mario: Wacht an der Grenze. Die Grenzschutztruppe des Österreichischen Bundesheeres, Dissertation Universität Wien 2008, 46 f; Heinemann, Winfried: Drei schwierige Erben. Militärische Tradition in Bundesheer, Bundeswehr und Nationaler Volksarmee, in: Kriechbaumer, Robert/Mueller, Wolfgang/Schmidl, Erwin A. (Hg.): Politik und Militär im 19. und 20. Jahrhundert. Österreichische und europäische Aspekte. Wien/Köln/Weimar 2017, 419–440.

[12] Verlautbarungsblatt des Bundesministeriums für Landesverteidigung 1967/18. Nr. 199, zit. n. Heinemann, Erben, 436.

[13] Ebd.

[14] Löffler, Marion: Neutral Masculinity. An Analysis of Parliamentary Debates on Austria’s Neutrality Law. In: Men and Masculinities 22 (2019), 3, 444–464.

[15] Ranger: Die raue Elite, ORF 1969, Min. 01:13 bis 01:20.

[16] Ranger: Die raue Elite, ORF 1969, Min. 13:14 bis 13:21.

[17] Ranger: Die raue Elite, ORF 1969, Min. 13:47 bis 13:48.

[18] Ranger: Die raue Elite, ORF 1969, Min. 0:28 bis 0:35.

[19] Ranger: Die raue Elite, ORF 1969, Min. 7:18 bis 7:20.

[20] Philipp, Hannes: Der Operationsfall »A«. Gesamtbedrohung im Zeichen der Raumverteidigung 1973–1991, in: Rauchensteiner, Manfried: Zwischen den Blöcken. NATO, Warschauer Pakt und Österreich, Wien/Köln/Weimar 2010, 325–386.

[21] Diskussion: Bundesheer – Ersatzdienst oder was sonst?, ORF 16.9.1969, online unter: https://tvthek.orf.at/history/Die-Geschichte-des-Bundesheers/7143461/Diskussion-Bundesheer-Ersatzdienst-oder-was-sonst/5086877 (15.9.2019).

By |2020-01-15T01:14:46+01:0015. Januar 2020|QuellenArbeit|1 Comment

Thomas Rohringer, wissenschaftlicher Mitarbeiter (post-doc) am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der LMU München. Forschungsinteressen: Frauen- und Geschlechtergeschichte, europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Emotionsgeschichte.

One Comment

  1. Reinhold Sulz 12. Oktober 2021 at 12:12 - Reply

    Interessant ist an diesem Beitrag, dass man sich selbst nicht wiedererkennt, wenn einmal genau das gemacht habend, was hier beschrieben wird. Der Autor mischt hier Themata beliebig durcheinander: Jagdkommando, Jagdkampf, Männlichkeit.

    Es hätte geholfen, wären diese drei Begriffe schon im Fließtext hinreichend definiert worden. Fußnoten reichen da nicht.
    Jagdkommando – in der Mehrzahl ist dieser Begriff nicht gebräuchlich – meint die absolute Elite an Bundesheer. Das sind die, die nach Afghanistan fahren, auch wenn es dort brenzlig ist. Verwechselt hat das der Autor mit dem Jagdkampf. Das war ein Element der Raumverteidigung, die unter einer Regierung Kreisky beschlossen wurde: Die Verteidigung des armen Mannes mit ‚partisanenhaften‘ Elementen. Um völkerrechtlich immer noch Präsenz über Landesteile zu haben, die eigentlich schon von einer Übermacht überrannt wurden. Eine Art ‚Volkswehr‘, die aus Leuten besteht, die im Leben stehen und zuerst alles andere im Kopf haben als die Waffe in die Hand zu nehmen. Außer es geht nicht mehr anders. Anklänge an das Kuba der 1950er, aber vor allem an Finnland 1939. Weitere Anklänge an die Vorstellungen des Julius Deutsch 1919: Was soll ein Militär sein, wenn nicht aus dem Volk kommend das tuend, was das Volk will.
    Von der Methodik her wurde eine Reihe von Taktiken zusammengefasst: die des Ché, die beider Seiten aus dem Vietnamkonflikt und anderes mehr. Ein deutscher General sagte damals: Das hat den genialen Touch.

    Über das ganze eine toxische ‚Männlichkeit‘ zu legen ist ein dialektischer Trick. Ich trau mich wetten: Der Autor würde im Leben nicht auf die Idee kommen und den Ché dort einordnen.

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