Der „Arbeiter im Waffenrock“ in der österreichischen Volkswehr
1918 trat die sozialdemokratisch dominierte Volkswehr das militärische Erbe der k. u. k. Armee an. So ergaben sich neue Spielräume für die Verhandlung militärischer Männlichkeiten.
1918 trat die sozialdemokratisch dominierte Volkswehr das militärische Erbe der k. u. k. Armee an. So ergaben sich neue Spielräume für die Verhandlung militärischer Männlichkeiten.
Unter der k.u.k. Verwaltung konnten Schariagerichte in Bosnien-Herzegowina weiterhin Ehe- und Familienangelegenheiten von Muslim*innen nach islamischem Recht verwalten und regulieren. Welche rechtlichen Möglichkeiten boten diese Gerichte Frauen, um gegen häusliche Gewalt vorzugehen?
Um die Jahrhundertwende rief die Frage, wie die „neue Frau“ leben und wohnen sollte, heftige Diskussionen hervor. Im Zentrum dieses Beitrages steht die kulturelle, gesellschaftliche und geschlechterpolitische Relevanz dieser neuen Wohnformen für Frauen.
Im Jahr 1956 wurde in Wien eine “weibliche” Schaufensterpuppe wegen angeblicher Jugendgefährdung durch “Reizung der Lüsternheit” angezeigt. Der Fall gibt Einblicke in die damalige Geschlechter- und Sexualmoral.
In der k. u. k. Monarchie konnten „Entehrungen unter Zusage der Ehe” militärstrafrechtlich verfolgt werden. Was erzählen solche Entehrungsanzeigen über die Handlungsmöglichkeiten von Frauen vor dem Militärgericht?
Dieser Beitrag thematisiert die Erfahrungswerte und Initiativen, die die Gründung des Wiener Frauen-Erwerb-Vereins 1866 begleiteten. Die scheinbar mit nichts als Zuversicht ans Werk gehenden Frauen hatten bereits Knowhow gesammelt und Netzwerke etabliert, die sie für ihre Zwecke nutzen konnten.
Bis zu 30.000 Kinder österreichischer Frauen und alliierter Soldaten wurden laut Schätzungen zwischen 1945 und 1956 geboren. Viele von ihnen erlebten in ihrer Kindheit und Jugend Stigmatisierung und Ausgrenzung.
Bis heute existiert der kontrovers diskutierte Abtreibungsparagraf § 218. Auch die organisierte Ärztinnenschaft debattierte rege und widersprüchlich über die Zugänglichkeit, Bedeutung und Folgen des Schwangerschaftsabbruchs.
Im Austrofaschismus sollte die Doppelverdienerverordnung die wenigen Wissenschafterinnen, die an der Universität Wien tätig waren, aus dieser verdrängen. Der Plan ging aber nur zum Teil auf.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts waren Wohnungen in Wien wichtige Kontaktzonen für Jüdinnen*Juden und Nichtjüdinnen*Nichtjuden. In vermeintlich „privaten“ Räumen lebte, arbeitete und produzierte man gemeinsam. Hier spielte die Aushandlung jüdisch-nichtjüdischer Differenzen oft eine geringere Rolle als Gender und Klasse.