Geschlechtergeschichte vermitteln: Die Briefe von Franziska und Franz Jägerstätter

Der Briefwechsel von Franziska und Franz Jägerstätter zeigt, wie Geschlecht im Alltag verhandelt, infrage gestellt und gelebt wurde. Ihre Briefe bieten Einblicke in Rollenbilder im bäuerlich-katholischen Lebensumfeld und eröffnen neue Perspektiven für die geschlechtergeschichtliche Bildungsarbeit.

Das Bild zeigt zwei Briefe in Kurrenschrift.
Abb. 1: Briefe von Franziska und Franz Jägerstätter.

Franz Jägerstätter (1907–1943), ein oberösterreichischer Landwirt und Familienvater, wurde am 9. August 1943 aufgrund seiner aus religiöser Überzeugung begründeten Verweigerung, für das nationalsozialistische Regime in den Krieg zu ziehen, hingerichtet. Im Jahr 2007 wurde er von der römisch-katholischen Kirche seliggesprochen.[1] Seine Ehefrau, Franziska Jägerstätter (1913–2013), unterstützte ihn nicht nur in seiner Gewissensentscheidung, sondern spielte auch eine zentrale Rolle bei der Sicherung und Weitergabe seines schriftlichen Nachlasses sowie bei der Verbreitung seiner Lebensgeschichte.[2] Die Briefe zwischen Franziska und Franz Jägerstätter stellen nicht nur ein eindrucksvolles Zeugnis individuellen Widerstands gegen den Nationalsozialismus dar, sondern erlauben auch Einblicke in die Aushandlung von Geschlechterrollen in einem katholisch geprägten, ländlich-bäuerlichen Milieu der 1930er und 1940er Jahre.[3]

De erhaltene Briefwechsel zwischen Franziska und Franz Jägerstätter erstreckt sich von seiner Einberufung zum Militärdienst im Juni bzw. Oktober 1940 über seine Rückkehr an den elterlichen Hof im April 1941 infolge einer Unabkömmlichstellung[4] bis zu seiner Verhaftung im März 1943 und seiner Hinrichtung im August desselben Jahres.[5] Die Briefe zeigen einen facettenreichen Mikrokosmos, in dem Geschlechterrollen und -bilder verhandelt, bestätigt und infrage gestellt wurden. Sie verdeutlichen, dass Geschlecht nicht als gesellschaftlich unveränderbare Kategorie existierte, sondern in einem dynamischen Prozess durch alltägliche Handlungen, soziale Interaktionen und situative Anforderungen konstruiert wurde. Anhand des brieflichen Austausches über die bäuerlichen Arbeiten und die Rollenbilder im katholisch-bäuerlichen Lebensumfeld wird im Folgenden das Potenzial dieses Briefbestandes als historische Quelle zur Vermittlung von Geschlechtergeschichte aufgezeigt. Darüber hinaus wird ihr möglicher Einsatz im Bildungskontext herausgearbeitet.

Geschlechterverhältnisse im bäuerlich-katholischen Kontext

Franziska und Franz Jägerstätter lebten auf dem „Leherbauernhof“ im oberösterreichischen St. Radegund, eingebettet in eine katholisch geprägte Agrargesellschaft. Wie Reinhard Sieder festhält, erforderte kaum ein anderer Produktionsbereich in vergleichbarem Maße eine „familienhafte, d.h. eine auf komplementären und geschlechtsspezifischen Rollen von Mann, Frau und Kindern aufgebaute Organisation der Arbeit“ wie der bäuerliche Betrieb.[6] Produktion, Konsumation und Familie bildeten am bäuerlichen Hof eine Einheit. Diese Struktur prägte nicht nur die ökonomischen Abläufe, sondern auch die sozialen Rollenbilder und Geschlechterverhältnisse innerhalb des ländlich-katholischen Milieus.[7]

Das Bild zeigt Frauen und Männer nach dem gemeinschaftlichen Dreschen.
Abb. 2: Gemeinschaftliches Dreschen.

Das bäuerliche Leben war stark religiös strukturiert und durch Feste, Kirchgänge und Traditionen geprägt. Innerhalb dieser dörflich-patriarchalen Lebenswelt nahmen Bäuerinnen eine sichtbare und unverzichtbare Rolle ein, auch wenn ihre Handlungsspielräume durch geschlechtsspezifische Normen und Erwartungen begrenzt waren. Besonders im Bereich der Arbeitsaufgaben zeigte sich die enge Verflechtung von Geschlecht und sozialer Ordnung. Männer verrichteten – anders als Frauen – körperlich anspruchsvollere Arbeiten, waren in der politisch-bäuerlichen-ländlichen Öffentlichkeit präsent und bekleideten Schlüsselpositionen im dörflichen Lebensumfeld.

Die Arbeitsteilung folgte einer festen Ordnung: Männer arbeiteten auf dem Feld, mit Maschinen, im Wald oder mit Zugtieren. Frauen waren hingegen vorwiegend für die Kühe, das Jungvieh, die Schweine, das Federvieh, die Milchwirtschaft, den Garten und die Hackfrüchte sowie die Produktion, Verarbeitung, Zubereitung und Konservierung von Lebensmitteln verantwortlich. Kleinbäuerinnen wie Franziska Jägerstätter übernahmen im Vergleich zu Großbäuerinnen auch vermehrt Außen- und Stallarbeiten. Diese Rollenverteilung war tief in die kulturellen und religiösen Normen verankert und wurde durch Erziehung und Wiederholung weitergegeben.[8]

Besonders in Phasen männlicher Abwesenheiten – etwa während des Zweiten Weltkriegs – brachen Frauen wie Franziska Jägerstätter mit bestehenden Rollenbildern und -zuschreibungen und übernahmen Tätigkeiten, die traditionell Männern vorbehalten waren.[9]

Krieg als Katalysator geschlechtlicher Rollenverschiebungen bei Franziska und Franz Jägerstätter

Mit der Einberufung Franz Jägerstätters zur Wehrmacht und seiner späteren Inhaftierung und Hinrichtung veränderte sich Franziska Jägerstätters Alltag grundlegend. Plötzlich trug sie alleine die Verantwortung für den Hof und die Versorgung ihrer drei Töchter.[10] Tätigkeiten, die zuvor von ihrem Mann ausgeführt wurden, musste sie nun selbst übernehmen.

In einem Brief vom 31. März 1941 an ihren Mann schilderte Franziska Jägerstätter eindrücklich ihre Unsicherheit gegenüber den ihr nun aufgetragenen „männlichen“ Aufgaben:

Das Bild zeigt einen Acker, auf dem vier Frauen Feldarbeit verrichten.
Abb. 3: Frauen bei der Feldarbeit.

„[…] morgen geht halt das Bauen[11] los, hoffentlich kommt keine Wiege[12] hinein, denn ich habe bis jetzt vor solchen Dingen noch heillosen Respekt!! Wäre schon recht froh gewesen, wenn du doch gekommen wärst, dass doch ich keine Schuld hätte, wenn so was passieren würde, aber ich hoffe doch, dass ich keine zu große Rüge erhalten werde, wenn es vielleicht ein bisschen unschön werden sollte, aber wir werden uns schon recht zusammennehmen, dass du doch halbwegs zufrieden sein kannst mit unserer Leistung.“[13]

Diese Zeilen veranschaulichen nicht nur die tief verankerten Geschlechterstereotype, die das Selbstverständnis Franziska Jägerstätters prägten, sondern auch die performative Dimension von Geschlecht,[14] die sich in Zeiten des Wandels manifestiert. Geschlecht wurde in diesem Beispiel nicht bloß reproduziert, sondern aktiv neu ausgehandelt – durch die alltägliche Arbeitspraxis, die schriftliche Kommunikation mit Franz Jägerstätter und die Bewältigung neuer Herausforderungen.

Das Bild zeigt eine Frau beim Einspannen von Zugtieren auf einem Bauernhof.
Abb. 4: Theresia Schwaninger, Schwester von Franziska Jägerstätter, beim Einspannen der Zugtiere.

Der Zweite Weltkrieg wirkte als Katalysator für die Destabilisierung tradierter Geschlechterordnungen und eröffnete – wenn auch zumeist nur temporär – neue Handlungsspielräume für Frauen im ländlichen Raum. Infolge der Einberufung vieler Männer zum Kriegsdienst übernahmen Frauen verstärkt Aufgaben, die zuvor als männlich konnotiert galten, wodurch sich bestehende Rollenzuschreibungen veränderten.

Nach Franz Jägerstätters Rückkehr auf den Hof im April 1941 dürfte sich jedoch die traditionelle geschlechtsspezifische Arbeitsteilung zunächst rasch wieder etabliert haben – ein Prozess, der durch seine Verhaftung im März 1943 erneut unterbrochen wurde. Erst mit der seiner Verhaftung im März 1943 und seiner Hinrichtung am 9. August 1943 festigte sich Franziska Jägerstätters Rolle als selbstständige Hofleiterin und führte zu einer veränderten Reflexion über ihre eigene Geschlechteridentität. In einem Brief von Juni 1943 schrieb sie:

„Manchmal muss das schwache Geschlecht viel aushalten, 14 bis 16 Stunden täglich arbeiten ist keine Kleinigkeit […].“[15]

Diese Zeilen zeigen, wie Franziska Jägerstätter gesellschaftliche und persönliche Vorstellungen vom „schwachen Geschlecht“ hinterfragte und ihre eigene Handlungsfähigkeit als Ausdruck von Stärke erkannte.

Geschlechtergeschichte im Bildungskontext: Das Beispiel des Ehepaares Jägerstätter

Der Fall der Jägerstätters bietet wesentliche Anknüpfungspunkte für die Bildungsarbeit.[16] Er sensibilisiert für die gesellschaftliche Konstruiertheit von Geschlechterrollen innerhalb eines bäuerlich-katholischen Lebensumfelds, verdeutlicht deren Veränderbarkeit und regt zur Reflexion eigener Geschlechterbilder an.[17] Nur wer Geschlechterbilder, -rollen und bestehende Geschlechterstereotype kritisch zu hinterfragen lernt, kann die damit verbundenen Brüche, Transformationen und Widersprüche erkennen – und sich der Konstruiertheit von Geschlecht bewusst werden. Der historische Mikrokosmos der Jägerstätters zeigt, wie stark das soziale Umfeld, die individuellen Lebensumstände, politische Bedingungen und die religiösen Prägungen die eigene sowie gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschlecht beeinflussen.

Das Bild zeigt eine Frau sitzend in einem Gastgarten mit einem Glas Bier.
Abb. 5: Franziska Jägerstätter im Gastgarten.

Besonders wertvoll ist der edierte und gut zugängliche Briefkorpus zwischen Franziska und Franz Jägerstätter,[18] da er zentrale Dynamiken der Aushandlung von Geschlechterrollen unmittelbar nachvollziehbar und Geschlechterzuschreibungen sichtbar macht. Dies zeigt sich etwa in der Übernahme traditionell männlich konnotierter Tätigkeiten am Hof durch Franziska Jägerstätter sowie in ihrem schrittweisen Wandel hin zur alleinverantwortlichen Hofleiterin.

Die Briefe vermitteln nicht nur die Herausforderungen dieser Zeit, sondern gewähren auch Einblick in emotionale Aushandlungen, Unsicherheiten, Erwartungen und gegenseitige Anerkennung. So wird Geschlecht als prozesshaftes und spannungsreiches Feld zwischen Beharrung und Wandel für Lernende konkret erfahrbar.

Gerade hierin liegt ein besonderes Potenzial für die Bildungsarbeit sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Bereich. Die Lebensgeschichten von Franziska und Franz Jägerstätter sowie ihr überlieferter Briefwechsel bieten vielfältige Anknüpfungspunkte für die Entwicklung didaktischer Formate: etwa in Form von Unterrichtseinheiten, Workshops, Projekten oder Impulsen für die Jugend- und Erwachsenenbildung zur Vermittlung von Geschlechtergeschichte.

Fazit

Die Briefe des Ehepaares ermöglichen einen persönlichen Zugang zur historischen Lebenswelt eines katholisch geprägten, ländlich-bäuerlichen Lebensumfeldes während der nationalsozialistischen Zeit. Zugleich machen sie sichtbar, wie Geschlechterrollen im Alltag verhandelt, bestätigt, infrage gestellt oder transformiert wurden. Ihr Einsatz im Bildungskontext kann dazu beitragen, den Blick für gesellschaftlich dominante Geschlechtervorstellungen zu schärfen, die dahinterliegenden sozialen, kulturellen und politischen Einflussfaktoren offenzulegen und zur kritischen Reflexion über eigene Geschlechterbilder und Stereotype anzuregen.[19]

Verena Lorber

Abbildungen

Abb. 1: Briefe von Franziska und Franz Jägerstätter. © Digitalisat, Franz & Franziska Jägerstätter Institut (=FFJI).

Abb. 2: Gemeinschaftliches Dreschen, Signatur: FaJ.S01.008. © Digitalisat, FFJI.

Abb. 3: Frauen bei der Feldarbeit, Signatur: FaJ.S01.007. © Digitalisat, FFJI.

Abb. 4: Theresia Schwaninger, Schwester von Franziska Jägerstätter, beim Einspannen der Zugtiere, Signatur: FaJ.S01.006. © Digitalisat, FFJI.

Abb. 5: Franziska Jägerstätter im Gastgarten, Signatur: EP.S01.031. © Digitalisat, FFJI.

Anmerkungen

[1] Zur Seligsprechung siehe u.a. Verena Lorber, Und was ist mit meinen Briefen? Die Witwe Franziska Jägerstätter als dramatis persona in der Erinnerungs- und Gedenkarbeit, in: Arnhilt Inguglia-Höfle, Verena Lorber und Ursula Schneider, Dossier: Kulturarchive und Gender, Mitteilungen des Brenner Archivs (Bd. 43), Innsbruck 2025, 149–304, hier 254–258.

[2] Weiterführende biografische Informationen: Verena Lorber, Franziska Jägerstätter, in: Andreas Schmoller/Verena Lorber (Hrsg.), Franz und Franziska Jägerstätter Edition 2023. URL: https://edition.jaegerstaetter.at/#/biografien/Bio_FaJ.xml; Andreas Schmoller, Franz Jägerstätter, in: Andreas Schmoller/Verena Lorber (Hrsg.), Franz und Franziska Jägerstätter Edition 2023. URL: https://edition.jaegerstaetter.at/#/biografien/Bio_FJ.xml.

[3] Eine Analyse der Lebens- und Arbeitswelten von Bäuerinnen beschränkt sich vielfach auf Situationsbeschreibungen aus agrarsoziologischer oder ethnologischer Perspektive. Vgl. Reinhild Kleine, „Ohne Idealismus geht es nicht“ – Frauen in der Landwirtschaft zwischen Tradition und Moderne, Zugl.: Münster (Westfalen), Univ. Diss., 1998, Münster/New York/München/Berlin 1999, 19–21; Barbara Watz, „… dem Mann Gehilfin und Knecht. Sie ist Magd und Mutter…“, in: Johanna Werckmeister (Hg.), Land-Frauen-Alltag. Hundert Jahre Lebens- und Arbeitsbedingungen der Frauen im ländlichen Raum, Marburg 1989, 66–90.

[4] Dabei handelte es sich um eine befristete Entlassung aus dem Wehrdienst, bei der Wehrpflichtige formal wieder neu zum Wehrdienst eingezogen werden mussten.

[5] Die überlieferte Korrespondenz zwischen Franz und Franziska Jägerstätter umfasst 135 Briefe. Seit 2018 befindet sich die Korrespondenz im Besitz der Diözese Linz und wird vom Franz und Franziska Jägerstätter Institut systematisch erschlossen und wissenschaftlich bearbeitet. Vgl. Andreas Schmoller/Verena Lorber (Hrsg.), Franz und Franziska Jägerstätter Edition, Version 1.6.2023. URL: https://edition.jaegerstaetter.at/#/startseite.

[6] Reinhard Sieder, Sozialgeschichte der Familie (Edition Suhrkamp Neue historische Bibliothek 1276 = N.F., 276), Frankfurt a. M. 2001, 17.

[7] Sieder, Sozialgeschichte der Familie, 28–38 (wie Anm. 5).

[8] Vgl. Sieder, Sozialgeschichte der Familie, 28–38 (wie Anm. 5); Kleine, „Ohne Idealismus geht es nicht“, 40–50 (wie Anm. 2).

[9] Vgl. Sieder, Sozialgeschichte der Familie, 17–19, 28–38 (wie Anm. 5); Kleine, „Ohne Idealismus geht es nicht“, 18, 45–50 (wie Anm. 2); Barbara Reiterer, Der Arbeitsalltag der Bäuerinnen und Hausfrauen, in: Hubert Christian Ehalt/Wolfgang Schulz (Hrsg.), Ländliche Lebenswelten im Wandel. Historisch-soziologische Studien in St. Georgen/Lavanttal 2000, Frankfurt a. M. 2001, 133–150, hier 134–139; Johanna Etz, Wandel der Arbeits- und Lebenssituation von Lungauer Bäuerinnen in den letzten 60 Jahren, Wien 2009, 38–39.

[10] Die drei Töchter wurden 1937, 1938 und 1940 geboren.

[11] Mit „Bauen“ ist das Säen, also die Ausbringung von Saatgut gemeint.

[12] „Wiege“ bezeichnet jene Bereiche auf dem Feld, an denen das Saatgut nicht aufgegangen ist.

[13] Franziska Jägerstätter an Franz Jägerstätter, 31.3.1941, in: Schmoller/Lorber, Jägerstätter Edition (wie Anm. 1). URL: https://edition.jaegerstaetter.at/#/edition/view/B2_1_27.xml.

[14] Siehe u.a. Judith Butler, Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt a. M. 1991; Judith Butler, Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts, Frankfurt a. M. 1995.

[15] Franziska Jägerstätter an Franz Jägerstätter, 13.6.1943, in: Schmoller/Lorber, Jägerstätter Edition (wie Anm. 1). URL: https://edition.jaegerstaetter.at/#/edition/view/B2_1_49.xml.

[16] Vgl. Verena Lorber, Franz und Franziska – Eine Geschlechtergeschichte, in: Maria Ecker-Angerer/Verena Lorber/Thomas Schlager-Weidinger/Andreas Schmoller (Hrsg.), Gegen den Strom – aber wie? Grundlagen und Modelle einer Jägerstätter-Pädagogik, Innsbruck 2024, 45–65. Die Publikation Gegen den Strom – aber wie? setzt sich mit den pädagogischen Potenzialen und Herausforderungen auseinander, die mit der Beschäftigung mit den Lebensgeschichten von Franz und Franziska Jägerstätter einhergehen. Auf drei Ebenen – Konzepte, Diskurse und Umsetzungen – wird dieser Fragestellung nachgegangen. Neben der Entwicklung einer spezifischen Jägerstätter-Pädagogik bieten vertiefende Fachbeiträge aus existenzanalytischer, geschlechterhistorischer, religionspädagogischer und moraltheologischer Perspektive neue Lernimpulse sowie konkrete Vorschläge zur didaktischen Umsetzung.

[17] Dabei ist es zentral, keine binären Geschlechtervorstellungen zu reproduzieren, sondern Geschlecht als plural und kontextabhängig zu vermitteln.

[18] Andreas Schmoller/Verena Lorber (Hrsg.), Franz und Franziska Jägerstätter Edition 2023. URL: https://edition.jaegerstaetter.at/#/startseite.

[19] Vgl. Verena Lorber, Franz und Franziska Jägerstätter aus der Geschlechterperspektive, in: Maria Ecker-Angerer/Verena Lorber/Thomas Schlager-Weidinger/Andreas Schmoller (Hrsg.), Gegen den Strom – aber wie? Grundlangen und Modelle einer Jägerstätter-Pädagogik, Innsbruck/Wien 2024, 119–131.

By |2025-06-15T17:58:30+01:0015. Juni 2025|Gesellschaft&Geschichte|0 Comments

Verena Lorber ist Historikerin und seit 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Franz und Franziska Jägerstätter Institut an der KU-Linz. Zuvor war sie als Senior Scientist am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg (2015–2018) und als Projektmitarbeiterin an der Universität Graz (2016–2018) tätig. Ihre Dissertation „Angeworben. ‚GastarbeiterInnen‘ in Österreich“ erschien 2017 im V&R Verlag. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen: Biografieforschung, Widerstand und Militärjustiz/Militärseelsorge im Nationalsozialismus, historische Migrationsforschung, Frauen- und Geschlechtergeschichte, Oral History, Regionalgeschichte und digitale Editionen.

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