Geschlechterverhältnisse im Austrofaschismus!

perspektivenwechsel-grafik-kleinAm 09.01.2016 wird in Wien „Perspektivenwechsel. Geschlechterverhältnisse des Austrofaschismus“ der Österreichischen Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (ÖZG) 27/2016/3 präsentiert. Das Heft unternimmt einen Aufschlag neuester Forschungen der Frauen- und Geschlechtergeschichte zur Zeit zwischen 1933/34 und 1938 in Österreich und wirft einen ergänzenden Blick auf den Franquismo und den Spanischen Bürger*innenkrieg.

„Perspektivenwechsel. Geschlechterverhältnisse im Austrofaschismus“

In dem Band wird das mittlerweile breite Spektrum an Forschungsprojekten präsentiert, das den Austrofaschismus als autoritäres Herrschaftssystem im Rahmen frauen- und geschlechterhistorischer Herangehensweisen analysiert. Perspektivenwechsel – Das bedeutet einerseits neue Themenfelder zu erschließen und andererseits ein revisiting jener Gewissheiten vorzunehmen, die der kanonisierten Forschung eingeschrieben sind. Die Autor*innen werfen die Frage auf, inwiefern patriarchale Strukturen und eine hierarchische Ordnung der Geschlechter einen zentralen Bestandteil autoritärer Herrschaftsformen darstellen, thematisieren die Organisation weiblich konnotierter (Lohn-)Arbeit in der Krise, befassen sich mit Geschlechterverhältnissen im Widerstand und untersuchen Rollenzuschreibungen in Gesellschaften, deren androzentrische Strukturierung durch faschistische Gesellschaftspolitiken wieder verstärkt wurden. In einer Erweiterung des geographischen Untersuchungsraumes setzen sich Beiträge zudem mit dem umkämpften Spanien im Bürger*innenkrieg auseinander und machen deutlich, dass die (historische) Frauen- und Geschlechterforschung auch das Feld der transnationalen Faschismusforschung um eine unerlässliche Perspektive erweitert.

Inhalt des Heftes

Veronika Duma, Linda Erker, Veronika Helfert, Hanna Lichtenberger: editorial: perspektivenwechsel (Das Editorial kann zum Beispiel auf H-Soz-Kult gelesen werden.)
Irina Vana: Arbeitslose Männer und verdienstlose Frauen? Auswirkungen der austrofaschistischen Arbeitsmarktpolitik auf die geschlechtliche Normalisierung von Arbeitslosigkeit
Irene Bandhauer-Schöcover_perspektivenwechselffmann: Hausfrauen und Mütter im Austrofaschismus. Gender, Klasse und Religion als Achsen der Ungleichheit
Elisabeth Greif: „Es muß leider Schluß sein Mitzi, also behüt dich Gott.“ Normwidriges Sexualverhalten in der austrofaschistischen Diktatur
Johanna Dorer, Matthias Marschik: Sportliche Avancen – Frauensport in Wien, 1934–1938
Florian Wenninger: „Die Zilli schießt!“ Frauen in den Februarkämpfen 1934

Vera Bianchi: Geschlechterverhältnisse im Spanischen Bürger*innenkrieg: Milicianas (Milizionärinnen) zwischen Heroisierung und Schützengraben
Renée Lugschitz: Pressebüro und Zensur im Spanischen Bürger*innenkrieg: Reporterinnen zwischen Journalismus,Propaganda und Überwachung
Toni Morant i Ariño: Politisch auf Reise. Die Frauen des spanischen Faschismus und ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit 1936–1945

Weitere Informationen zum Heft unter: https://www.univie.ac.at/oezg/OeZG163.htm

Anfragen für Rezensionsexemplare unter Nennung des Mediums an den StudienVerlag oder folgende E-Mail-Adresse: workshop1934@univie.ac.at.

Einladung zur Buchpräsentation

09.01.2017, 19:00 Uhr | Republikanischer Club, Rockhgasse 1, 1010 Wien

Im Anschluss an die Präsentation und die Diskussion mit den Autor*innen laden wir zu Brot & Wein.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Republikanischen Klub und dem Forschungsschwerpunkt Frauen- und Geschlechtergeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.

***

„Perspektivenwechsel. Geschlechterverhältnisse im Austrofaschismus“ hg. von Veronika Duma, Linda Erker, Veronika Helfert und Hanna Lichtenberger Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften (ÖZG) 3/2016.

Innsbruck/Wien/Bozen, StudienVerlag, 2016
ISBN: 978-3-7065-5552-4
EUR 30,00

 

Von |2018-11-23T23:51:19+01:004. Januar 2017|Veranstaltungen|0 Kommentare

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