Bis zu 30.000 Kinder österreichischer Frauen und alliierter Soldaten wurden laut Schätzungen zwischen 1945 und 1956 geboren. Viele von ihnen erlebten in ihrer Kindheit und Jugend Stigmatisierung und Ausgrenzung.
Während der Besatzungszeit ergaben sich unterschiedliche Interaktionen zwischen österreichischen Frauen und Soldaten aller vier alliierten Armeen.[1] In der kollektiven Erinnerung des Kriegsendes 1945 sind Vergewaltigungen österreichischer Frauen (insbesondere durch sowjetische Soldaten) sehr präsent[2] – eine Erzählung, die zunächst auch durch nationalsozialistische Propaganda geprägt worden war. Sexuelle Übergriffe fanden und finden im Kontext von Kriegen regelmäßig statt, dies galt auch in den Monaten während und nach dem Kriegsende für alle vier Besatzungszonen in Österreich.
Das Spektrum der Kontakte und Beziehungen zwischen Österreicherinnen und alliierten Soldaten im Laufe der Nachkriegsjahre war aber breit gefächert: Diese gingen vom (auch notgedrungenen) Anbieten sexueller Dienstleistungen über kurze Affären und Liebschaften bis hin zu jahrelangen Beziehungen und Eheschließungen.
Geburt der „Besatzungskinder“
Aus diesen verschieden gearteten Beziehungen wurden die „Besatzungskinder“ geboren[3] – teilweise wird von Betroffenen auch der positiv geframte Terminus „Befreiungskinder“ bevorzugt. Viele erzählen von Diskriminierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung in ihrer Kindheit und Jugend aufgrund ihres (abwesenden) alliierten Vaters bzw. der zum Zeitpunkt der Geburt ledigen Mutter. Andere berichten, solche Erfahrungen in ihrer Kindheit selten oder nicht gemacht zu haben.
In meiner Masterarbeit[4] habe ich elf „Besatzungskinder“ je zweimal interviewt[5], um diese Diversität der Alltagserfahrungen zu untersuchen. Anhand des Quellenmaterials wurden zehn Kategorien gebildet[6] und analysiert, die in ihrem wechselseitigen Zusammenspiel konstituierend auf das Alltagserleben der „Besatzungskinder“ in deren Kindheit und Jugend wirkten.
Der Zeitpunkt des Erfahrens
Von den elf Interviewees erfuhren neun in ihrer Kindheit, dass ihr biologischer Vater ein Besatzungssoldat gewesen war – oft erst mit dem Abzug der alliierten Truppen 1955. Der Erhalt dieser Information konnte ein einschneidendes Erlebnis darstellen. Der Anstoß dazu erfolgte oft von außen, so auch bei Maria S.[7] aus dem Burgenland:
„Mit elf, zwölf Jahren, [da] haben Kinder bei uns im Hof […] gespielt, so Reigenspiele. Und ein Mädchen hat gesagt: ,Aber du, du spielst nicht mit! Du bist ein Russenbankert und du spielst nicht mit!‘ Und […] ich hab mir gedacht: ,Was meint die, was ist da?‘ Bin sofort nach Haus gelaufen, hab meiner Mutter das erzählt und meine Mutter hat gesagt: ,Komm, setz dich her jetzt da.‘ Das seh ich noch so vor mir! Und sie hat mir dann alles erzählt von meinem Vater, hat mir die Fotos gegeben und hat gesagt: ,Weißt, Maria, alle Russen waren nicht schlecht! Es waren gute dabei […], so wie bei allen Menschen. Alle Russen waren nicht schlecht.‘ Und hat das so halt in den Raum gestellt. Aber für mich war das ein Wahnsinn, ich hab [zuvor] nichts gemerkt!“[8]
Zwei der elf interviewten Personen erfuhren erst im fortgeschrittenen Erwachsenenalter, dass sie nicht von ihrem biologischen Vater aufgezogen worden waren. In einem Fall waren beide (vermeintlich biologischen) Eltern zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben.
Besatzungszone und Wohnort
Die vier Siegermächte legten jeweils eigene Regelungen zum Kontakt ihrer Soldat:innen[9] mit der österreichischen Bevölkerung fest. So bestand etwa in der französischen Zone nie ein Fraternisierungsverbot, auch Eheschließungen waren erlaubt.[10] In der amerikanischen Zone konnten Österreicherinnen und alliierte Soldaten ab Jänner 1946,[11] in der britischen ab Sommer 1946 heiraten.[12] In der sowjetischen Zone war eine Hochzeit de jure ab Herbst 1953 gestattet, de facto gestaltete sich dies aber mit dem aufkommenden Kalten Krieg als nahezu unmöglich: Frauen, die eine Beziehung mit einem sowjetischen Soldaten führten, liefen Gefahr, von der UdSSR der „Spionage“ bezichtigt zu werden.[13]
Fünf Interviewees wurden in der US-amerikanischen, je zwei in der französischen, der sowjetischen und der britischen Zone geboren. Die Eltern aller elf Interviewees gingen schließlich getrennte Wege – bzw. mussten diese gehen.
Sechs Interviewees wuchsen in Städten, fünf in ländlichen Gegenden auf. Sowohl in der Stadt als auch am Land wusste das nähere soziale Umfeld meist über die Herkunft der Kinder Bescheid. Allerdings dürfte der städtische Wohnraum mehr Anonymität, der ländliche engmaschigere soziale Kontrolle generiert haben. So beschreibt etwa Brigitte Mader:
„Ich war ja ledig [geboren worden]. Allein schon [eine] ledig[e Mutter] war ja schon ein solcher Makel! Ein lediges Kind in Tirol, zu [dieser] Zeit? Unmöglich. Das gibt’s nicht! Das ist die Schande überhaupt. Und dann noch von einem Besatzungssoldaten?! Ja hallo! Das geht gar nicht – ja natürlich hast [du] das zu spüren gekriegt! Aber natürlich hab ich auch Leute gehabt, die mich gerngehabt haben.“[14]
Geburtsjahr und Geschlecht
Acht der elf Interviewees wurden in der ersten Hälfte der Besatzungszeit geboren, was auf das Gros der „Besatzungskinder“ zutrifft. Zum einen waren in der unmittelbaren Nachkriegszeit die meisten Soldaten in Österreich stationiert,[15] zum anderen ist für die ersten Monate nach dem Krieg das höchste demografische Ungleichgewicht der Geschlechter zu verzeichnen. Viele (junge) österreichische Männer befanden sich noch in Kriegsgefangenschaft oder waren an den Fronten gestorben.[16]
Zudem wurden in der unmittelbaren Nachkriegszeit die meisten Vergewaltigungen von Seiten alliierter Soldaten verübt.[17] Neun der elf Interviewees sind weiblich, zwei männlich. Auch dieses Verhältnis spiegelt das Gros der „Besatzungskinder“: Deutlich mehr Frauen als Männer setzen sich mit ihrer Geschichte auseinander, etwa indem sie (oft bis heute) versuchen, den unbekannten Vater bzw. dessen Familie zu finden.[18] Im Hinblick auf die wahrgenommene innerfamiliäre Rollenverteilung sowie das Sprechen über den Vater lassen sich ebenfalls Unterschiede feststellen.[19]
Das Erscheinungsbild
Zwei der elf Interviewees haben einen Schwarzen[20] Vater. Sie wurden von der post-nationalsozialistischen Gesellschaft nicht „nur“ als Kind eines Besatzungssoldaten stigmatisiert, sondern auch rassistisch diskriminiert.
Beide Interviewees berichten von dementsprechenden Beschimpfungen, unangemessenen Kommentaren ihrer weißen Mitmenschen oder auch deren Versuchen, ungefragt ihre Haare zu berühren.[21] Beide Personen entwickelten in ihrer Kindheit Strategien, um sich im Alltag gegen diese diskriminierende Behandlung zur Wehr zu setzen.
Der finanzielle Hintergrund
Sechs Interviewees wuchsen in schwierigen finanziellen Verhältnissen auf, drei in gefestigten und zwei in relativ wohlhabenden. Ökonomisch angespannte Rahmenbedingungen gehörten zum Alltag vieler „Besatzungskinder“: Die ledigen Mütter hatten keinerlei Anspruch auf Alimentationszahlungen der biologischen Väter.[22] Die Vormundschaft für unehelich geborene Kinder übernahm nicht die alleinerziehende Mutter, sondern automatisch das Jugendamt.[23] Zahlreiche Mütter waren zum Zeitpunkt der Geburt noch jung und hatten die Volljährigkeit von 21 Jahren nicht erreicht. Viele waren auf Unterstützung angewiesen – zumeist von ihren Eltern.
Die Beziehung der biologischen Eltern
Alle elf Interviewees beschreiben die Beziehungen ihrer Eltern als positiv. In sieben Fällen wurde explizit betont, dass die Eltern sehr verliebt gewesen seien und ihre Beziehung sich über mehrere Monate/Jahre erstreckt habe.
Die patriarchal geprägte österreichische Gesellschaft, die sich vom nationalsozialistischen Konzept der „Volksgemeinschaft“ noch nicht vollständig verabschiedet hatte,[24] sah in den Beziehungen zwischen Österreicherinnen und alliierten Soldaten einen Affront. Frauen, die eigenständig einen ehemaligen „Feind“ zum Partner wählten, irritierten: Sie widersprachen sowohl der Verflechtung von Frau und Nation[25] als auch patriarchalen Besitzansprüchen.[26] Entstanden aus diesen Beziehungen (unehelich geborene) Kinder, so wurden gesellschaftliche Vorurteile und Stigmata oft auf diese übertragen.
Das familiäre und gesellschaftliche Umfeld
Acht der elf Mütter heirateten später einen anderen Mann, auch hier bestand Konfliktpotenzial: Drei der acht Stiefkinder beschrieben das Verhalten ihrer Stiefväter ihnen und ihren Müttern gegenüber als physisch gewalttätig.
In sechs Fällen waren die Großeltern des Kindes zumindest temporär für dessen Aufsicht und Erziehung (mit)verantwortlich, in einem Fall adoptierten sie ihr Enkelkind schlussendlich.
Fünf Interviewees beschrieben anhaltende negative Reaktionen ihres gesellschaftlichen Umfelds, die sich in Sticheleien, abwertenden Kommentaren, Handgreiflichkeiten oder auch zwischen den Zeilen äußerten. Gitta R. fasst dies folgendermaßen zusammen:
„Besatzungskind, das war ein unglaubliches Stigma! Weil das hieß nämlich, dass [die Mutter] nicht verheiratet ist mit dem Engländer, dass [sie] also dem nicht genug wert [gewesen] war. Und dass man gefälligst froh zu sein hatte, wenn die Mutter wieder einen Mann bekommen hat. In den meisten Familien ist es sowieso verschwiegen worden.“[27]
Anhaltende Aktualität
In den letzten zwei Dekaden wurden die Geschichten der „Besatzungskinder“ dank zeitgeschichtlicher Forschung, medialer Berichterstattung und der Veröffentlichung von (Auto)Biografien bekannter und stückweise enttabuisiert. Dennoch wissen viele Betroffene wenig bis nichts über ihren biologischen Vater, auch die Suche nach diesem gestaltet sich meist sehr herausfordernd – für zwei Interviewees bis heute.
In dem Themenkomplex der „Besatzungskinder“ manifestieren sich gesellschaftliche, politische, soziale und zeitgeschichtliche Kontinuitäten und Brüche, die über die vergangenen Jahrzehnte nichts von ihrer Aktualität und Relevanz verloren haben. Die Fragen nach Identität, das Ausverhandeln von Zugehörigkeit und das Empowerment, das die jüngste Geschichte der österreichischen „Besatzungskinder“ kennzeichnet, werden auch in Zukunft wichtige Aspekte unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens bilden.
Anmerkungen
[1] Vgl. Stelzl-Marx, Barbara, Freier und Befreier. Zum Beziehungsgeflecht zwischen sowjetischen Besatzungssoldaten und österreichischen Frauen, in: Karner, Stefan/Stelzl-Marx, Barbara [Hg.], Die Rote Armee in Österreich 1945-1955, Oldenbourg, Graz/Wien/München 2005, S. 421-448.
[2] Vgl. Bögner, Pauline, „[…] bis jetzt sind sie nicht unverschämt.“ Blogbeitrag, fernetzt, November 2020, URL: https://fernetzt.univie.ac.at/20201120/ (aufgerufen am 02.09.2022).
[3] Vgl. zu der oben erwähnten Schätzung der Zahlen Stelzl-Marx, Barbara/Satjukow, Silke, Besatzungskinder in Vergangenheit und Gegenwart, in: dies. [Hg.], Besatzungskinder. Die Nachkommen alliierter Soldaten in Österreich und Deutschland, Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2015, S. 11-14, hier: S. 11.
[4] Vgl. Stoffers, Nadjeschda, Zwischen Besatzung und Befreiung. Kinder österreichischer Frauen und alliierter Soldaten in der Nachkriegszeit (1945-1956), Masterarbeit, Wien 2022.
[5] Zu den methodischen Überlegungen vgl. Rosenthal, Gabriele, Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Struktur biographischer Selbstbeschreibungen, Campus, Frankfurt/New York 1995.
[6] Zu den methodischen Überlegungen vgl. Mayring, Philipp, Qualitative Inhaltsanalyse. Grundlagen und Techniken, Beltz, Weinheim/Basel 122015 [1982].
[7] Die zitierten Personen werden namentlich jeweils so angeführt, wie es ihrem Wunsch in den Vor- und Nachgesprächen zu den Interviews sowie ihrer Auswahl in der Einverständniserklärung zur Nutzung der Interviews entspricht. Dadurch ergeben sich Unregelmäßigkeiten in den Nennungen.
[8] Maria S., Interview 1_2, Pos. 18.
[9] Es liegt die Vermutung nahe, dass auch Kinder von Soldatinnen/weiblichen Angehörigen der alliierten Armeen und österreichischen Männern gezeugt wurden. Diesbezüglich sind mir allerdings keinerlei Forschungen bekannt.
[10] Vgl. Eisterer, Klaus, Französische Besatzungspolitik. Tirol und Vorarlberg 1945/46, Haymon, Innsbruck 1991, S. 18.
[11] Vgl. Maltschnig, Eva, Österreichische „War Brides“ und ihre Kinder in den USA, in: Stelzl-Marx/Satjukow, Besatzungskinder, S. 218-237, hier: S. 224f.
[12] Vgl. Schmidlechner, Karin, Kinder und Enkelkinder britischer Besatzungssoldaten in Österreich, in: Stelzl-Marx/Satjukow, Besatzungskinder, S. 238-258, hier: S. 245. Sowohl in der britischen als auch in der amerikanischen Zone mussten jedoch zuvor strenge Auflagen vom angehenden Brautpaar erfüllt werden, insbesondere für Schwarze GIs blieb es aufgrund der rassistischen Strukturen der US-Army de facto fast unmöglich, die Erlaubnis für eine Heirat mit einer Österreicherin zu bekommen. Vgl. dazu Wahl, Niko/Rohrbach, Philipp/Adler, Tal, SchwarzÖsterreich. Die Kinder afroamerikanischer Besatzungssoldaten, Löcker, Wien 2016, S. 21.
[13] Vgl. Stelzl-Marx, Barbara, Kinder sowjetischer Besatzungssoldaten in Österreich. Stigmatisierung, Tabuisierung, Identitätssuche, in: Stelzl-Marx/Satjukow, Besatzungskinder, S. 93-135, hier: S. 100f.
[14] Brigitte M., Interview 2_2, Pos. 150.
[15] Im Sommer 1945 hielten sich rund 700.000 alliierte Soldaten in Österreich auf, davon gehörten rund 400.000 der Roten Armee an, vgl. Stelzl-Marx, Kinder sowjetischer Besatzungssoldaten, S. 95.
[16] Vgl. Stelzl-Marx, Barbara, Freier und Befreier. Zum Beziehungsgeflecht zwischen sowjetischen Besatzungssoldaten und österreichischen Frauen, hier: S. 422; Berger, Franz/Holler, Christiane, Trümmerfrauen. Alltag zwischen Hamstern und Hoffen, Ueberreuter, Wien 1994, hier: S. 172-174.
[17] Vgl. Baumgartner, Marianne, Vergewaltigungen zwischen Mythos und Realität, in: Eppel, Peter [Hg.], Frauenleben 1945. Kriegsende in Wien, Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, Wien 1995, S. 59-72, hier: S. 61.
[18] Freundliche Auskunft von Ute Baur-Timmerbrink, 8. März 2021. Ute Baur-Timmerbrink, selbst „Besatzungskind“, engagiert sich seit Jahren bei dem Suchnetzwerk „GItrace“, das „Besatzungskinder“, die ihre amerikanischen Väter suchen, in ihren Bemühungen unterstützt.
[19] Um fundierte allgemeine Aussagen zum geschlechterspezifischen Alltagserleben und Umgang ist das Sample mit neun Frauen und nur zwei Männern allerdings zu klein. Zusätzlich stellen geschlechterspezifische Untersuchungen zum Alltag der „Besatzungskinder“ über alle vier Zonen hinweg ein Forschungsdesiderat dar.
[20] Zur Verwendung des Begriffs „Schwarz“: Hier wird sich an einer der Selbstbezeichnungen Schwarzer Menschen orientiert (andere Begriffe wären etwa „Black“, „schwarz“ oder „People of Colour“). Vgl. Sow, Noah, Deutschland Schwarz Weiß. Der alltägliche Rassismus, Books on Demand, Norderstedt 2018, S. 24f.; vgl. Wahl/Rohrbach/Adler, SchwarzÖsterreich, S. 11.
[21] Vgl. zum Rassismus gegenüber Schwarzen „Besatzungskindern“ auch Wahl/Rohrbach/Adler, SchwarzÖsterreich.
[22] Vgl. Schretter, Lukas, Britische Besatzungskinder, Die Nachkommen britischer Soldaten und österreichischer Frauen nach dem Zweiten Weltkrieg, Dissertation, Graz 2020, S. 252-256. Die österreichischen Behörden versuchten zwar aufgrund der hohen Zahl der „Besatzungskinder“ internationale Alimentationsabkommen durchzusetzen, blieben aber in ihren Bemühungen erfolglos, vgl. Stelzl-Marx, Freier und Befreier, S. 441
[23] Vgl. Schretter, Britische Besatzungskinder, S. 252.
[24] Vgl. Bauer, Ingrid, Die „Ami-Braut“ – Platzhalterin für das Abgespaltene?, in: L’homme, Vol. 7/H.1/1996, S. 107-121, hier: S. 113.
[25] Vgl. Bauer, Ingrid, „Austria’s Prestige Dragged into the Dirt?“ The „GI-Brides“ and Postwar Austria Society (1945-1955), in: Bischof, Günter/Pelinka, Anton/Thurner, Erika [Hg.], Women in Austria, Transaction Publishers, New Brunswick/London 1998, S. 41-55, hier: S. 42-45
[26] Vgl. Bauer, Ingrid, „Ami-Bräute“ – und die österreichische Nachkriegsseele, in: Eppel, Peter [Hg.], Frauenleben 1945. Kriegsende in Wien, Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, Wien 1995, S. 73-84, hier: S. 74.
[27] Gitta R., Interview 1_2, Pos. 15.
Bin nunmehr 78 Jahre alt und habe mich erst in den letzten Jahren aus Anlass in der Öffentlichkeit zu meiner Herkunft geäußert
Ich bin das Kind eines marokkanischen Soldaten der in der französischen Armee gedient hat. Meine ganze Kind – und Jugenzeit bestand aus Ausgrenzung und meine dementsprechende Gegenreaktion. Wenn ich so zurückblicke, habe ich deswegen immer die Mitmenschen schon allgemein gehasst, nur einzelnen Personen habe ich mich geöffnet!
Mit meiner Mutter habe ich dies nie besprochen, ich glaube es war ihr recht so. Sie war auch ein voller Ersatz für den nicht vorhandenen Vater
Heute ist Rassismus bei uns im Allgemeinen nicht mehr so stark vertreten,mein Leben wurde dadurch ziemlich zerstört.
LG. Und alles Gute.