About Michaela Scharf

Michaela Scharf hat Geschichte und Psychologie an der Universität Wien studiert. Seit 2010 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft. Aktuell arbeitet sie im Rahmen des von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften finanzierten DOC-team Projekts „Doing Amateur Film“ an ihrer Dissertation mit dem Titel „Soziale und ästhetische Praktiken der Subjektivierung im österreichischen Amateurfilm der 1920er- bis 1980er-Jahre“. Kontakt: Mag.a Michaela Scharf, Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Gesellschaft, Hofburg, Zuckerbäckerstiege 17, 1010 Wien, E-Mail: Michaela.Scharf@geschichte.lbg.ac.at

Doing Amateur Film – Doing Subject

Filmjournal der Familie Herzstark (Familie Herzstark I, Österreich 1934-1936, 9.5mm, Copyright: Österreichisches Filmmuseum) Wer kennt sie nicht, die alten Schmalfilmrollen der Familie, die in einer finsteren Ecke des Dachbodens ihr Dasein fristen? Mangels funktionierender Projektoren werden sie heute nur mehr selten hervorgeholt, um die glücklichen Momente der Familiengeschichte in Filmbildern wieder aufleben zu lassen. Doch gerade sie besitzen ein großes Potential für die zeit- und kulturhistorische Forschung im Allgemeinen und für die Analyse geschlechtsspezifischer Praktiken der Subjektivierung im Besonderen. Rediscovering Amateur Film Private Filmaufnahmen sind Teil unseres kulturellen Erbes. Dass sie dennoch in Vergessenheit gerieten, ist dem Desinteresse der Filmarchive sowie der Wissenschaften geschuldet, die den ungemeinen Wert sogenannter Amateurfilme für die sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung lange Zeit verkannten. Erst seit Anfang des Jahrtausends lassen sich seitens der Kultur- und insbesondere der Medienwissenschaft zunehmende Impulse für eine Beschäftigung mit gegenwärtigen sowie historischen Amateurfilmproduktionen beobachten.[1] Dieses wissenschaftliche Interesse am Amateurfilm wird von einer Neuorientierung internationaler und österreichischer Filmarchive begleitet, die sich nun der Sammlung sowie der Konservierung von Amateurfilmen widmen.[2] Die Geschichtswissenschaft schenkte dem Amateurfilm bislang keine bzw. sehr wenig Aufmerksamkeit. Doch Amateurfilme enthalten eine Fülle historischer Informationen. Sie bieten Einblicke in Alltagskulturen, Freizeit- und Arbeitspraktiken, sie dokumentieren politische

By |2018-11-24T04:28:22+01:001. Dezember 2016|QuellenArbeit|1 Comment